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Georgien

 

Georgien_Rundreise1

 

 

Von Basel über Istanbul kommend, landeten wir am 25.08.2007 planmässig um 19:10 Uhr in Batumi / Georgien.

Mit einem zufällig auf dem Flughafen kennengelernten Polizisten, erkundeten wir am Folgetag mit einem alten Lada den Badeort Batumi und die Umgebung. Tags darauf fuhr er uns in die 70 Km entfernte Hafenstadt Poti, um dort unser Motorrad in Empfang zu nehmen, dass wir eine Woche zuvor bei einer Spedition in München abgegeben hatten. Nach allerlei Zollformalitäten konnten wir im Hafen endlich unser Motorrad in Empfang nehmen. Anschliessend fuhren wir noch bis Zugdidi, wo wir übernachteten.

 

Kühe_klein

 

 

 

 

Am nächsten Morgen setzten wir unsere Fahrt in die Region Swanetien im grossen Kaukasus fort. Dabei fielen uns rasch die  in Georgien überall auf den Strassen herumstehenden Kühe auf. Selbst bei schnellem Überlandverkehr in deren unmittelbarer Nähe bewegen sie sich nicht von der Stelle.

 

 

 

 

 

 

Wir folgen dem Flußlauf des Inguri, der in seinem Unterlauf die Grenze zur gegenwärtig nicht unter Georgischer Kontrolle stehenden, autonomen Republik Abchasien darstellt.

Inguri_klein

......Inguri-Stausee (42.8103, 42.0442)

 

 

Auf einer zunehmend schlechter werdenden Straße erreichen wir schließlich auf 1500m Höhe den Ort Mestia (43.0456, 42.7269), die Bezirkshauptstadt der Region Swanetien mit ca. 2600 Einwohnern. Die dortigen Bergdörfer im Oberlauf des Inguri wurden 1994 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt und beeindrucken durch die zahlreichen aus dem Mittelalter stammenden Wehrtürmen und Festungsanlagen.

Mestia1_klein

 

 

Eine Unterkunft, inklusive Verpflegung mit köstlicher Georgischen Speisen, fanden wir bei der örtlichen Englischlehrerin. Ebenfalls sehenswert ist das Naturkundemuseum, sowie das ehemalige Wohnhaus von Mikhail Khergiani, dem berühmtesten Svanetischen Alpinisten.

Mestia2_klein

 

 

Nach zwei Übernachtungen verliessen wir Mestia und machten wir uns auf den Weg ins 40km entfernte Ushguli auf 2100 m Höhe.

 

Weg nach Ushguli_klein

 

 

Starke Regenfälle in der Nacht zuvor hatten den unbefestigten Weg streckenweise in einen rutschigen Schlammpfad verwandelt der auch hin und wieder von Bachläufen gekreuzt wurde.

So benötigten wir fast 4 Stunden, um das vollbepackte Motorrad, welches inkl. der Passagiere etwa 440 Kg auf die Waage brachte, bis Ushguli zu manövrieren.

 

 

 

Ushguli_klein

 

 

 

 

Ushguli (42.9148,42.9982) ist viel kleiner als Mestia.  Die Wehrtürme sind dadurch viel dichter zueinander angeordnet, auch das Tal in dem sich Ushguli befindet ist schmaler und die Umgebung wirkt noch ursprünglicher als in Mestia. Nach einer kurzen Pause setzten wir unsere Etappe Richtung Osten fort.

 

 

 

 

 

Zunächst galt es über einen ausgewaschenen Feldweg der mit groben Gestein  übersät war, den Zagar Pass (42.9156,43.1011) mit einer Höhe von 2623m zu erklimmen. Auf der andern Seite talwärts präsentierte sich die Strecke zunächst streckenweise mit jeder Menge Geröll kombiniert mit tiefen ausgewaschenen Gräben, die durch bergab rinnendes Wasser vergangener Regenschauer verursacht wurden.

Ushguli-Lentechi_klein

    --(42.9122,43.0742) ------------------.......................-- (42.9278,43.1131) -----------........................--------- (42.9166,43.1388)

 

 

In der tiefer gelegenen Waldzone sorgten riesige Wasserlöcher auf der Strecke immer wieder für Spannung, wie tief das Fahrwerk der BMW im braunen Naß verschwinden wird. Wolkenlücken ließen immer wieder phantastischen Blicke auf die uns umgebenden schneebedeckten Vier- und Fünftausender zu. Gegen Abend hatten wir den zentralen Kaukasus wieder verlassen und erreichten nach 120Km unser Tagesziel Tsageri, wo wir in einer Privatunterkunft übernachteten.

 

Gori_klein

 

 

 

Am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise auf asphaltierten Strassen Richtung Tiflis fort.

Eine kurze Pause legten wir in Gori ein. Zu sehen ist dort das Geburtshaus von Stalin, welches später mit einem wuchtigen Bauwerk als Gedenkstätte umbaut wurde. Vor dem örtlichen Rathaus befindet sich noch heute ein 17 Meter hohes Stalin-Denkmal, übrigens das letzte seiner Art in den ehemaligen Sowjetrepubliken.

 

 

 

Anschliessend besuchten wir Uplistsikhe (41.9663, 44.2103). Es handelt sich dabei um eine Höhlenstadt, deren Errichtung bereits während der Bronzezeit begann, und die sich in der Antike zu einem wichtigen Handelszentrum entwickelte. Als Teil der Seidenstraße, behielt Uplistsikhe diese Bedeutung bis ins späte Mittelalter. Allzuviel gibt es unserer Meinung nach aber eigentlich nicht zu sehen.

Uplistsike_klein

 

 

Mtskheta_Svetitskhoveli_Kathedrale

 

 

 

Gegen Abend erreichten wir Mtskheta, das bis zum 5 Jh. n. Chr. die Hauptstadt von Georgien war. Ein Zimmer für zwei Nächte fanden wir im Hotel Mtskheta Palace. (Schöne Zimmer, hoher Preis, lausiger Service) Am nächsten Tag besuchten wir die Svetitskhoveli Kathedrale in Mtskheta (41.8427, 44.7209).

 

 

 

 

 

Anschliessend besuchten wir die heutigen Hauptstadt Tiflis (zu Deutsch: „heiße Quelle“), die sich in etwa 10 Km Entfernung von Mtskheta befindet. Highlight ist die Altstadt und das Bäderviertel Abanotubani.

Es wird mit kohlensäurehaltigem Schwefel-Quellwasser versorgt, das dort mit 45°C aus dem Erdreich dringt.

Tiflis_klein

-----------Altstadt (41.6883,44.8108)------------------------Sameba (41.6975,44.8158)---------------------Metekhi (41.6903,44.8108)

 

 

Über die 213 km lange Georgische Heerstraße, die Georgien mit Rußland verbindet, gelangten wir zur Wehrkirche Ananuri (42.1639,44.7030), die sich etwa 65 Km nördlich von Tiflis befindet.

Ananuri_klein

 

 

Nach dem Passieren des 2.382m hohen Dschwaripass erreichten wir den Ort Stepantsminda. Er  befindet sich unterhalb, der auf einer 2200m hohen Bergspitze thronenden, Gergeti Dreieinigkeitskirche Kirche

(42.6629,44.6205) aus dem 14. Jh.

Von hier bietet sich ein herrlicher Blick auf den 5047 m hohen, schneebedeckten Kazbeg (42.6975, 44.5164). Er ist zwar nur der zweithöchste Berg, gilt aber unter Alpinisten als beliebtester Gipfel Georgiens.

Tsminda_Sambea_klein

 

 

Der nur wenigen Kilometern nördlich vor uns liegende Grenzübergang nach Rußland war im September 2007  auf Grund von politischen Spannungen mit Georgien geschlossen !

 

David-Gareja_klein

 

 

Wir fuhren die Georgische Heerstraße deshalb wieder zurück, vorbei an Tiflis, Richtung Südosten und erreichten nach dem durchqueren einer steppenartige Halbwüste das Felsenkloster Lavra , in dem heute wieder einige Mönche leben. Es handelt sich dabei um das am besten erhaltene, aus einer Gruppe von Klöstern, die unter dem Sammelbegriff "David Garedza" bekannt sind, und sich unmittelbar an der Aserbaidschanischen Grenze befinden (41.4475,45.3766).

 

 

 

Von dort führte uns die Reise in den kleinen Kaukasus, nach Vardzia, im Südwesten von Georgien.

Es handelt sich dabei um eine Höhlenstadt (41.3800,43.2816) aus dem 12. Jh. die ursprünglich mit Tausenden von Wohnräumen und einem Kloster errichtet wurde. Teile des damaligen Bewässerungssystems funktionieren noch heute, und spenden ein paar Mönchen, die heute wieder dort leben, das nötige Trinkwasser.

Vardzia_klein

 

 

Weiter Richtung Westen fahrend, dem Kleinen Kaukasus folgend, überquerten wir den 2025 m hohen Goderdzi-Pass (41.6325,42.5103). In unserer Georgischen Landkarte als Hauptverkehrsader eingezeichnet, entpuppte sich diese Verbindung über 60 Km Kilometer hinweg als unbefestigte Piste mit vereinzelten Teerflecken auf der unendlich viele Schlaglöcher darauf warteten, von uns umfahren zu werden.

Akhaltstike-Batumi_klein

 

Nach dem wir die Hafenstadt Batumi passiert hatten, von wo aus wir zwei Wochen zuvor unsere Georgienrundreise begannen hatten, reisten wir über den Grenzort Sarpi in die Türkei ein, um von dort ins 200 km entfernte Trabzon zu gelangen.