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Syrien - Jordanien

(26.09.- 24.10.2009)

Syria-Jordan

 

Am 26.09.2009 war es endlich soweit. Das Gepäck war am Motorrad verstaut und der Tank randvoll und bei Kilometerstand 95222 begann unsere Reise in den Orient. Gegen 13 Uhr erreichten wir den Autoverladebahnhof Villach (46.6208,13.8637) in Österreich. Die Verladung begann um 15 Uhr, die Abfahrt des Optima- Express war für kurz nach 17 Uhr geplant.

Wir verbrachten die Zugfahrt zu 5 im Abteil. Zusammen mit Achmed einem Reisenden aus Norddeutschland und einem älteren türkischen Ehepaar, die nebenbei auch repräsentativ für den Altersdurchschnitt der übrigen Zugpassagiere waren. Unsere Mitreisenden hatten wesentlich mehr Wegverpflegung mitgenommen, als sie für sich selber benötigten. So wurde kurzerhand ein Klapptisch in das Abteil eingehängt, der es vermochte die ganzen Speisen aufzunehmen und gleichzeitig konnten wir ebenfalls an den türkischen Köstlichkeiten teilhaben.

 

Autoreisezug

,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,................................................................................Die Fahrzeuge reisen unzugänglich in verschlossenen Containerwagons

 

Am 28.09 nach 33 Std. Zugfahrt erreichten wir gegen 2 Uhr den türkischen Verladebahnhof Edirne (41.6556, 26.5806) etwa 250 km vor Istanbul gelegen. Gegen 3 Uhr waren alle Fahrzeuge abgeladen und auch die Einreiseformalitäten erledigt.

Die Fahrt über die anatolische Hochebene war trotz Sonnenschein recht kühl, und so erreichten wir nach 900 km gegen 16:30 Uhr ziemlich durchgefroren den Ort Ushisar in Kappadokien, bekannt durch seine einzigartigen Steinformationen, wo wir eine Zwischenübernachtung einlegten.

 

Uchisar_Kappadokien_k

,,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,,D.............(38.6298,34.8052).

 

Von Kappadokien ging es bei steigenden Umgebungstemperaturen über Adana an die syrische Grenze. Wir entschieden uns vorab für den Grenzübergang bei Kilis (36.6368,37.0872), denn je kleiner ein Grenzübergang ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit  im Rahmen der Einreise zeitaufwendig zwischen zahlreichen “Stempel-Onkeln” umhergeschickt zu werden. Die Einreiseformalitäten für uns Reisende war nach 30 Minuten inkl. einer Schweinegrippe-Untersuchung relativ rasch vorüber. Für das Motorrad benötigten wir nochmals 1.5 Stunden und waren anschließend 112 USD ärmer (Kfz-Vers. abschliessen, Carnet de Passage erstellen, das war uns aber vorher bekannt). Wahrscheinlich wäre die Abfertigung  schneller gegangen, wenn wir für ein gewisses Entgeld die Hilfsdienste eines örtlichen Schleppers in Anspruch genommen hätten.

Ungewöhnlich war die Sitzgelegenheit der zuständigen Beamten für die Fahrzeugverzollung. Alle erledigten Ihre Arbeit auf einem Bett sitzend. - Offenbar ist die Bearbeitung von syrischen Zollpapiere eine sehr ermüdende Tätigkeit . . .

Die 60 km von der syrischen Grenze bis Aleppo mussten wir bei Dunkelheit zurücklegen, wo wir gegen 19 Uhr im vorgesehene Hotel ankamen. am nächsten Tag erkundeten wir die Stadt.

 

SY_Aleppo_Zitadelle_k

,,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,,D................Zitadelle (36.1977,37.1620).............................................Thronsaal in der Zitadelle (36.1987,37.1627)

 

 

Die „Große Moschee“ Al-Dschami' al-Kabir, sie wurde 710 bis 715 von dem omayyaden Kalifen Al Walid erbaut.

SY_Aleppo_Omayyaden_Moschee und Maronitenkirche_k

,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,,D...Große Moschee (36.1995,37.1569)................................................Maronitenkirche im Christenviertel (36.2072,37.1559)

 

 

Auf einer Gesamtlänge von mehr als 10km erstreckt sich die labyrinthartig angeordneten Gepflecht aus Gassen des Suqs (Basar). Eine Vielzahl von Händlern bieten dort ihre Waren und Dienstleistungen an. So erfüllen auch die Metzger neben den vorbei schlendernden Besuchern ihr Tagewerk an einem geschlachteten Rind.

Erholungspause in der Bar des Baron Hotels, bei dem es sich um das älteste Hotel der Region handelt.

Zahlreiche Politiker und berühmte Persönlichkeiten haben hier logiert.  Lawrence von Arabien schlief in Zimmer 202, König Faisal erklärte Syriens Unabhängigkeit vom Balkon des zimmers 215 und Agatha Christie schrieb Ihren Roman “Mörder im Orient Express” in Zimmer 203.

Heute erscheint das Anwesen in einem recht abgewohnten Zustand und lediglich noch vom Glanz vergangener Zeiten zu leben.

 

Sy_Aleppo_Suq_und_Hotelbar_Baron_k

,,,,,,,,,,,,,.......Metzger bei der Arbeit im Suq (36.1988,37.1531) ....................................Hotelbar des Baron Hotels (36.2051,37.1495)

 

 

Am 01.10. erreichten wir zunächst das nordwestlich von Aleppo gelegenen Simeonskloster (). Um den Menschen zu endrücken und gleichzeitig Gott näher zu kommen, soll hier der Legende nach der heilige Simeon  als Asket Jahrzehnte seines Lebens auf einer 20 m hohen Säule verbracht haben. Nach seinem Tod im Jahr 459 entstand der beeindruckende Klosterkomplex in dessen Zentrum sich der Rest der Säule befindet.

SY_Simeonskloster_k

,,,,,,,,,,,,,..................................(36.3334,36.8439),,,,,,,,,,..........................................In der Mitte ist der “abgelutschte” Säulenstumpf zu sehen

 

 

Weiter südlich, in der “Mitte von Nirgendwo” befindet  sich die verlassene Säulenbasilika Al Mshbek (Mushabbaq) aus der zweiten Hälfte des 5. Jhd. in einzigartigem Erhaltungszustand. Auf den ersten Blick scheint nur der Dachstuhl zu fehlen.

 

SY_Säulenbasilika_Al_Mshbek-Mushabbaq_k

.................................................................................................................................(36.2548,36.8833)

 

Anschliessend besuchten wir die “Toten Städte”  Sirjilla (Sergilla) und das angrenzende Bara. Viele Gebäude scheinen, auf Grund Ihres Zustands, noch vor wenigen hundert Jahren bewohnt gewesen zu sein; jedoch wurde der Ort bereits im 7 Jh. nach der Eroberung durch die Araber verlassen.

 

SY_sirjilla-Bara_k

..................................................(35.6716,36.5830)............................................................................................(35.6698,36.5688)

 

Weil sich für das Übernachten in der Umgebung keine Gelegenheit bot, fuhren wird die westlich gelegene Hafenstadt Lattakia an.

 

 

Am 02.10 besuchten wir zunächst die etwa 35 km östlich von Lattakia gelegene Saladin Burg:

DSCN2480_Saladinburg_k

,,,,,,,,,,,,,..............................................................................................(35.5958,36.0578)

 

In südöstlicher Richtung ging es weiter Richtung Apamea (), welches bekannt ist für seine mehr als 1600 Meter  lange Säulenstrasse.

 

Sy_Apamea_k

,,,,,,,,,,................................................................................................(35.4170,36.4017)

 

Zum Übernachten wählten wir die südlich gelegene Stadt Hama, bekannt durch die weltgrößten hölzernen Wasserräder, den sogenannten Norias.

DSCN2511_Hama_Wasserrad_k

,,,,,,,,,,...................................................................................................................................(35.1318,36.7554)

 

 

Am späten Vormittag des 03.10 erreichten wir die mächtige  Kreuzritterburg Krak des Chevaliers..

Krak_des_chevaliers_k

...............................................................................................................................................(34.7573,36.2956)

 

 

Nachmittags erreichten wir den christlichen Pilgerort Maalula, wo die Bewohner noch aramäisch wie vor 2000 Jahren sprechen. Der Name Maalula bedeutet soviel wie Felsspalte. Der Legende nach hat sich hier der Fels geöffnet und die heilige Thakla konnte dadurch ihren Verfolgern entkommen. Zu ihren Ehren wurde am Eingang der Schlucht ein Kloster gegründet an dem sich oberhalb ihr Schrein befindet. Das Kloster bot Besuchern die Möglichkeit zu übernachten, welche wir gerne nutzten.

 

Maalula_k

...........................................................................................................(33.8467,36.5468)

 

 

Am 4.10 trafen wir gegen 11 Uhr in der etwa 50 km südlicher gelegenen syrischen Hauptstadt Damaskus ein. Da wir uns zuvor keine bestimmten Übernachtungsmöglichkeit geplant hatten, gestaltete sich die Suche nach etwas Passendem etwas schwierig, konnte jedoch mit Hilfe eines Einheimischen recht bald gelöst werden. So kamen wir wieder in einem netten kleinen Hotel unter, einem arabischen Altbau mit idyllischem Innenhof mitten im Stadtzentrum gelegen.

Am Nachmittag sowie am folgenden Tag (05.10), besuchten wir unter anderem folgende Örtlichkeiten:

 

Die Omayaden Moschee, deren Baustil im Innern sehr an eine christliche Kirche aus dieser Zeit erinnert.

Omayaden_Moschee_k

...........................................................................................................(33.5117,36.3067)

 

Azem Palast:

 

Azem_Palast_k

...........................................................................................................(33.5102,36.3069)

 

Die eindrucksvolle Karawanserei Khan As´ad Pasha:

Khan_As´ad_Pasha_k

..........................................................................................................(33.5093,36.3067)

 

 

Das Hejaz Bahnhofsgebäude von dem aus Früher moslemische Pilger nach Medina in Saudi-Arabien gelangen konnten. Heute ist der ehemalige Sackbahnhof außer Betrieb, Bahnsteige und Gleiskörper sind abgebaut.

Hejaz_station_k

..........................................................................................................(33.5115,36.2950)

 

 

Fahrt ins den südlichen Ortsteil Khaddam, wo sich ein großes Eisenbahnmuseum befindet, in dem auch das ehemalige Rollmaterial der  Hejaz-Bahn in liebevoller Arbeit aufgearbeitet und ausgestellt wird.

Khaddam_1_k

.........................................................................................................(33.4769,36.2930)

 

Die ausgestellten Loks der ehemaligen Hejaz-Bahn  stammen ausnahmslos aus Deutscher oder Schweizer Produktion.

Zum Aufarbeiten des Rollmaterials werden größtenteils noch Betriebsmittel aus damaliger Zeit verwendet. Mehrere Werkzeugmaschinen werden dabei, wie früher üblich, von einer an der Decke befindlichen zentralen Antriebswelle über zahlreiche Transmissionsriemen angetrieben.

Die Zeit scheint an diesen Werkstätten spurlos vorübergegangen zu sein. Man kann sich in der Betriebsstätte ungezwungen umschauen und weil alles so authentisch und liebevoll konserviert wurde, fühlt man sich augenblicklich um 100 Jahre zurückversetzt.

 

Khaddam_2_k

 

 

Sy_Khaddam_3_k

 

Sy_Khaddam_1_k

 

 

Am 6.10 verließen wir Damaskus und erreichten gegen 11 Uhr die nahe der Jordanischen Grenze gelegene Stadt Bosra, welche bekannt ist für das außerordentlich gut erhaltene römische Theater.

 

Bosra_k

............................................................................................................(32.5185,36.4813)

 

Am Nachmittag überquerten wir die Grenze nach Jordanien. Das heißt zuerst die Syrischen Ausreise- und anschließend die Jordanischen Einreiseformalitäten zu erledigen. Die Einreise nach Jordanien verließ in etwas geordneteren Bahnen als Tage zuvor in Syrien, am Ende waren wir jedoch für unsere Visa, Motorradverzollung und Versicherung 60 Euro ärmer.

Nach ca. 2,5 Std. hatten wir die beiden lästigen Prozeduren erledigt und  und steuerten die im Nordwesten von Jordanien gelegene gelegene Stadt. Dort bezogen wir im örtlichen Hotel Hadrian Gate, direkt an der Grabungsstätte gelegen, Quartier.

 

Nach dem Frühstück am 07.10. besuchten wir die Überbleibsel der antiken Stadt Gerasa (Jerash)

 

Jerash_1_k

,,,,,,,,,,,,,,..........,,,,...Triumpfbogen (32.2724,35.8911)......................................................................Forum (32.2772,35.8910)

 

Jerash_3_k

,,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,,D................Zeustempel (32.2767,35.8899).......................................................................Nord-Tetrapylon (32.2827,35.8935)

 

Jerash_2_k

,,,,,,,,,,,,,,..........,,,.......Nymphäum (32.2804,35.8925).......................................................................Nordtor (32.2846,35.8946)

 

Am Nachmittag besuchten wir das Bodenmosaik der Georgskirche in Madaba aus dem 6. Jh, welches als erste Landkarte von Teilen des heutigen Nahen Ostens gilt.

 

Madaba_k

,,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,,D.................................................................Madaba (31.7178,35.7939).

 

Anschließend fuhren wir zum Berg Nebo, von dem aus Moses zum ersten Mal das heilige Land gesehen haben soll. Auch heute noch bietet sich eine schöne Aussicht auf das Tote Meer und Israel, wo man bei guter Sicht sogar Jerusalem sehen kann.

 

Mount_Nebo_k

,,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,,D.................................................................Berg Nebo (31.7680, 35.7252).

 

Ein paar Kilometer folgten wir dem Küstenverlauf des Toten Meers, bevor wir nach Osten über die heißen Quellen von Hammamat Ma’in zum Kings Highway gelangten und nach dem passieren des Mujib Damms in einem Resthouse übernachteten.

 

Totes Meer + Wadi Mujib_k

,,,,,,,,,,,,,,.........Abzweig am Toten Meer (31.6529,35.5748)..................................................Mujib Damm (31.4400,35.8008)

 

Dem Kings Highway Richtung Süden folgend besuchten wir am 8.10 zunächst die Festung von Karak, welche recht umfangreiche unterirdische Gewölbe aufweist.

 

Karak_Festung_k

,,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,,D..........................................................................(31.1808,35.7016).

 

Am frühen Nachmittag erreichten wir das Dhana Naturreservat, wo wir in einem Zeltlager am Rande des Wadis übernachteten.

 

Dana_Naturreservat

,,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,,D.......................................................................(30.6875,35.5728)

 

 

Auf unserem weiteren Weg Richtung Süden machten wir am Morgen des 09.10. einen Zwischenstop in der Festung Shawbak (Montreal) wo es eigentlich nicht mehr viel zu sehen gibt.

 

Shawbak_Festung_k

,,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,,D..........................................................................(30.5316,35.5608)

 

Gegen Mittag erreichten wir Little Petra, welches man im Nachhinein als Einstimmung auf die nur wenige Kilometer südlich befindliche weltbekannten Felsenstadt Petra betrachten könnte.

 

Little_Petra_k

,,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,,D..........................................................................(30.3752,35.4518)

 

Nach dem wir uns unweit der Felsenstadt Petra eine Unterkunft gesucht hatten, besuchten wir nachmittags, so wie am nachfolgenden 10.10 den einmaligen Ort.

 

Petra_1_k

,,,,,,,,,,,,,,..........Schatzhaus (30.3227,35.4518)....................................................................Theater (30.3250,35.4471)

 

Petra_2_k

 

Petra_3_k

,,,,,,,,,,,,,.....................................Kloster (30.3382,35.4303)

 

Petra_4_k

,,,,,,,,,,,,,,................Temenos Tor (30.3296,35.4420)....................................................................Qasr el Bint (30.3298,35.4403)

 

 

Am 11.10 um die Mittagszeit kamen wir im Ort Rum, der im gleichnamigen Wadi liegt, an. Das Bild zeigt den Blick auf den Ort von einer etwas oberhalb gelegenen Wasserquelle.

Rum Village_k

,,,,,,,,,,,..............................................................................................(29.5713,35.4113)

 

Im Visitorcenter hatten wir zuvor leider erfahren müssen, daß man mit dem eigenen Fahrzeug dieses Gebiet nicht mehr befahren darf. Schnell waren wir uns deshalb mit einem geschäftstüchtigen Beduinen einig, zu welchen Bedingungen wir die nächste Nacht verbringen, und das Wadi Rum erkunden, werden.

Nach einer Stunde saßen wir in einem Jeep und ließen uns durch diese Wüste fahren, welche sich in den verschiedensten Farbtönen und mit außergewöhnlichen Felsformationen präsentiert.

Wadi_Rum_1_k

,,,,,,,,,,,.............................................................................................................................................Rote Sanddüne (29.5533,35.4447).

 

Wadi_Rum_Stone_Bridge_k

 

 

Zwischendurch wurde Tee gekocht und die Ruhe genossen, mit dem Sonnenuntergang endete der Ausflug ins Wadi Rum für uns.

Zum Abendessen aßen wir zusammen mit der Beduinenfamilie bei der wir übernachteten Gegrilltes.

Wadi_Rum_2_k

 

 

Nach dem Frühstück in Rum und einer etwa einstündigen Fahrt erreichten wir am frühen Vormittag des

12.10 Aqaba, die einzige Hafenstadt Jordaniens und zugleich der südlichste Punkt unserer Reise. Hier stoßen im Umkreis von 20 Kilometern 4 Landesgrenzen aufeinander (Ägypten, Israel, Jordanien und Saudi-Arabien).

An Aqabas Südstrand etwa 9 km vor vor der Saudischen Grenze bezogen wir Quartier in einem kleinen Hotel direkt am Roten Meer gelegen, wo wir auch den Nachmittag verbrachten.

 

Aqaba_Accomodation_k

................................................................Am Roten Meer, gegenüber die Küste Ägyptens (29.4253,34.9749)

 

 

Abweichend von unseren ursprünglichen Planung den Dessert-Highway von Aqaba Richtung Norden zu nehmen, befuhren wir diesen am 13.12 nur bis Karak und bogen nach Westen zum toten Meer ab.

 

Totes_Meer_GS_k

,,..........................................................................Am Toten Meer, gegenüber die Küste Israels

 

Tagesziel sollte sein einen das Wadi Mujib zu besuchen und dort zu übernachten. Als wir dort ankamen stellte sich heraus, das ein kurzer Spaziergang von wenigen 100 Metern in den Wadi hinein 13 Euro/Pers. kosten sollte, und uns in der nahegelegenen Bungalowsiedlung nur ein kleines Einraumhäuschen, warm wie ein Backofen mit defekter Klimaanlage für 70 Euro angeboten werden konnte. Auch ein herausgehandelter Rabatt in Höhe von 20% auf die Übernachtung konnte uns nicht überzeugen. So beließen wir es bei einem Blick in den Wadi von der Straße aus und fuhren weiter am Toten Meer entlang Richtung Norden.

 

DSCN3157_Wadi_Mujib_k

,,,,,,,,,,,,..............................................................Wadi Mujib Mündung am Roten Meer (31.6181,35.5673)

 

Am späten Nachmittag trafen wir in Jordaniens Hauptstadt Amman ein, die wir nur der Übernachtung wegen ansteuerten.

 

Am 14.10 stand wieder einmal die Überquerung der Jordanisch/Syrischen Grenze bevor. Nach etwa 2 Std. waren die Ausreise- und Einreiseformalitäten der beiden Länder erledigt und wir steuerten Damaskus diesmal von Süden her an. 30 km vor erreichen der Syrischen Hauptstadt ein seltenes Ereignis im Leben eines Motorrades: 6 Stellen des Kilometerzählers wechselten gleichzeitig. 100.000 km hat die GS nun auf dem Buckel und seit der Abreise aus Deutschland sind bereits 4800 km dazugekommen.

100000 km_bei_Damaskus_k

 

Am Nachmittag kamen wir in Damaskus wieder in ein kleinen alten Hotel in arabischem Stil mit Innenhof unter, nur ein Steinwurf von dem Hotel, in welchem wir auf unserer Fahrt Richtung Süden ein paar Tage zuvor untergekommen waren.

Der Morgen des 15.10. begann erst einmal unschön. Beim Beladen des Bikes mußte ich feststellen, daß sich ein Nagel in die Lauffläche des Hinterrades gebohrt hatte. Was blieb mir also anderes übrig, als vor unserer Fahrt nach Palmyra, in der syrischen Wüste gelegen, den Nagel zu entfernen und notfalls hier in Damaskus in einer der vielen Reifenwerkstätten den Reifen reparieren zu lassen.

Beim Herausziehen stellte sich glücklicher Weise heraus, daß der Nagel  in relativ flachem Winkel in in den Reifen eingedrungen war. Die anschließende Kontrolle mit ein wenig Spucke auf dem Einstichloch zeigte keine Blasenbildung durch austretende Luft an, also konnte die Fahrt Richtung Palmyra doch planmäßig beginnen.

 

Nagel_im_Rad_k

 

 

Auf dem Weg nach Palmyra in der Syrischen Wüste:

 

Damaskus-Palmyra_k

,,,,,,,,,,,,,,,Hier besser links abbiegen . . . (34.1491,37.6050)............................................Rast am “Cafe Bagdad” (34.0824, 37.5075)

 

An dieser Kreuzung befindet sich eine Tankstelle, auch Benzin war verfügbar (33.8111,37.2385)

 

Palmyra ist sicherlich eines der Highlights von Syrien, auch archäologische Laien können sich noch an Hand der Überbleibsel ein Bild machen:

 

Palmyra_Säulenstraße_Grabtempel_k

,,,,,,,,,,,,,,........Die große Säulenstraße (34.5509,38.2692) ..................................................................Der Grabtempel

 

Palmyra_Tetrapylon_Monumentalbogen_k

,,,,,,,,,,,,,...........,DDas Tetrapylon (34.5516,38.2680) ........................................................Der Monumentalbogen (34.5499,38.2709)

 

Palmyra_Baal_1

,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,........................................................DDer Baal-Tempel (34.5474,38.2732)

 

Palmyra_Baal_2

,,..............................Baal-Tempel rückseitig........................................................................................Baal-Tempel innen, Deckendeko.....

 

 

 

Am 16.10 fuhren wir von Palmyra aus zunächst 250 km Richtung Norden durch eine schier endlos erscheinende Wüste aus Geröll und Sand.

Dabei erreichten wir nach 110 km und einem kurzen Abzweig Richtung Osten zunächst das Wüstenschloß Qasar al Hair ash Sharqi.

 

DSCN3215_Ash_Sharqi_k

,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,...................................................................D (35.0738,39.0722)

 

Über die Ortschaft Al Kawm / Al Koum gelangten wir zur Ruinensadt Resafa / Sergiopolis welche in der römischen und byzantinischen Epoche eine beachtliche Blüte erlebte. Die ehemalige Stadtmauer umschließt ein Rechteck von 300 x 500 Metern.

 

DSCN3235_Rusafa_k

,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,....................................................................D (35.6287,38.7596)

 

Die Bauwerke zeigen sich in bescheidenem Erhaltungszustand, sehenswert ist die Basilika im Zentrum.

 

Rusafa_1_k

 

 

Im weiteren Verlauf  gelangten wir in der Nähe des Euphrats wieder in dichter besiedeltes Gebiet. Den Fluss überquerten wir über den Assad-Staudamm.

 

DSCN3251_Assad_Staudamm_k

,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,.....................................................................D (35.8716,38.5636)

 

Kurz darauf gelangten wir zur mächtige Ziegelsteinburg Qalaat Jaber. Durch das aufgestaute Euphratwasser liegt die Festung heute malerisch auf einer Insel und ist über einen kurzen Damm zu erreichen.

 

DSCN3238_Qalaat_Jaber_k

,,,,,,,,,,,,,..........,,,,,.......................................................................D (35.8975,38.4813)

Qalaat_Jaber_k

,,.....................Blick von der Festung auf den Assad-Stausee....................................................Einsames Minarett im Innern der Ziegelburg

 

In dem kleinen angrenzenden Restaurant lässt sich ausgezeichnet Fisch essen, wie wir durch die servierten Speisen der andern Besucher erkennen konnten. Weil wir noch möglichst bei Tageslicht das in 150 km Entfernung liegende Aleppo erreichen wollten beließen wir es bei Getränken.

Durch einen Festumzug und abgesperrte Straßen im Stadtzentrum von Aleppo fanden wir eine passende Unterkunft (diesmal sollte es im Christenviertel sein ...) nur mit Mühe und Dank der Hilfsbereitschaft von Einheimischen.

 

Den 17.10 verbrachten wir als “motorradfreien Tag” ebenfalls in Aleppo und ließen hier im bunten Großstadttreiben die Seele etwas baumeln.

 

Am 18.10 passierten wir die Syrisch- / Türkische Grenze und fuhren bis nach Kappadokien wo wir in Uchisar in der gleichen Pension wie auf der Hinfahrt zwei Nächte verbrachten.

 

Am späten Nachmittag des 20.10 erreichten wir die am Bospurus gelegene Metropole Istanbul, wo wir uns im Altstadtviertel Sultanachmed in unmittelbarer Nähe des Topkapi-Palasts für ebenfalls zwei nächste einquartierten.

 

Von Istanbul aus ging es am 22.10. weiter ins 220 km entfernte Edirne, von wo uns der Autoreisezug um 22:15 über den Balkan Richtung Österreich befördern sollte. So erreichten wir am 24.10 gegen 9 Uhr den Bahnhof in Villach.

Nach insgesamt 8000 Km und etwa 500 l verfeuerten Benzins kamen wir am Abend des 24.10 über Salzburg - München wieder wohlbehalten unseren Wohnort Rheinfelden an.