.............................Mor Gabriel (37.3215,41.5385)
m Nachmittag setzten wir unserer Fahrt entlang der der syrischen Grenze Richtung Westen fort. Wir teilten uns die Fernstrasse mit hunderten von Tanklastwagen, welche mit deren Bereifung dem Fahrbahnbelag im Laufe der Zeit zwei gewaltigen Spurrillen pro Fahrtrichtung zugefügt hatten, dass man hätte dort mit einem Schienenfahrzeug fahren können. Bei Einbruch der Dämmerung erreichten Sanli Urfa. Wir stiessen auf dem Weg Richtung Stadtmitte durch Zufall auf das 4 Sterne Hotel Harran (37.1578,38.7917), wo wir die beiden nächsten Nächte verbringen sollten. Nach den recht spartanischen Übernachtungsquartieren der vergangenen Tage war es nun eine Wonne, wieder einmal ein voll funktionsfähiges und benutzbares Bad vorzufinden zusammen mit einem Zimmer das keine Wünsche offen liess. Am Abend schlenderten wir noch etwas durch die Stadt. Der Versuch den Tag mit einem kühlen Bier ausserhalb des Hotels ausklingen zu lassen, wäre beinahe misslungen. Dazu muss man wissen, dass in Urfa die Propheten Abraham und Hiob gelebt haben sollen, und deshalb als fünftheiligste Stadt des Islam angesehen wird, dadurch ist Alkohol aller Art verpönt. Eine blau weisse Efes-Bier Markise in einer Seitenstrasse vor einem winzigen Spirituosenladen, wies uns schliesslich doch noch den Weg zum kühlen Gerstensaft. Weil ich dem Verkäufer zu verstehen gab, das Getränk auf einer gegenüberliegenden Sitzgelegenheit im Freien zu konsumieren wurde die Bierdose sorgfältig mit Papier umwickelt. (diese Trinkzeremonie war uns bisher nur aus Fernsehberichten über Obdachlose in den USA bekannt . . . ). Während das Getränk den Staub der letzten Etappe meine Kehle hinunterspülte, beobachteten wir gegenüber das geschäftige Treiben vor dem Getränkeladen, bei dem plastiktütenweise Alkoholika aller Art in Fahrzeugen verschwanden und diese sich dann wieder rasch entfernten. Nach einem ausgiebigen Frühstück am Buffet am nächsten Morgen, besuchten wir zunächst das, in einer parkähnlichen Anlage gelegene, Areal der Halil-Rahman-Moschee mit angrenzendem Teich des Abrahams und den darin befindlichen unantastbaren Karpfen..Nähert man sich dem Teich mit ausgestreckter Hand, tummeln sich darunter in Sekundenschnelle Dutzende von Fische mit weit nach oben aufgerissenen Mäulern in der Hoffnung, dass ein Futterkrümel herabfallen möge.
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