3.11.2022
Von Basel landete der Flieger pünktlich am Morgen um kurz nach 5 Uhr in Mumbai. Nach dem das Gepäck im Hotel nahe des Flughafens abgeladen war erfolgte eine Stadtrundfahrt per Auto.

Gandhi`s Wohnsitz von 1917 - 1934 ..... .......... .......... .......... ............... Stadtverwaltung

Victoria Kopfbahnhof

Das berühmte Hotel “Taj Mahal” ................................................ Das Wahrzeichen von Mumbai “Gateway of India”

Der Fischmarkt am späten Vormittag

17.11.2022
Flug von Mumbai nach Aurangabad im indischen Bundesstaat Maharashtra gelegen.
18.11.2022
Entgegennahme der von mir in Indien erworbenen fabrikneuen Royal Enfield Himalayan.
Technische Daten: Einzylinder 411 cm3, 18 KW, Top Speed 127 Km/h
Nachmittags Besuch von Bibi Ka Maqbara. Dieses „kleine Taj Mahal“ wurde während der Herrschaft von Aurangzeb, dem letzten großen indischen Mogulkaiser, nach dem Tod seiner Lieblingsfrau Dilras Banu Begum im Jahr 1660 in Auftrag gegeben. Die Bauzeit dauerte rund zehn Jahre.

Aurangabad, Bibi Ka Maqbara („Mini Taj Mahal“)
19.11.2022
Besuch der Ajanta und Ellora Höhlen (UNESCO-Weltkulturerbe).
Ajanta Höhlen
Etwa 100 Km nordöstlich von Aurangabad in einem U-förmigen Tal wurden vom 2. Jahrhundert vor bis zum Ende des 7. Jahrhunderts nach Chr. 29 zum Teil große buddhistische Wohn-und Kulthöhlenhallen in den Fels getrieben. Die bedeutendsten Höhlen wurden mit Wandputz versehen und mit Darstellungen aus dem Leben Buddhas geschmückt.




Elora Höhlen
Etwa 30 Km nordwestlich von Aurangabad in wurden zwischen dem 5. Jahrhundert 11 Jahrhundert nach Chr. aus einer über 2 km langen basaltische Felswand zahlreiche buddhistische, hinduistische und jainistische Wohn-und Kulthöhlenhallen herausgeschlagen. Im Gegensatz zu den Ajanta Höhlen weisen die Ellora Höhlen wesentlich mehr Skulpturen auf, Malereien sind dagegen kaum (mehr) vorzufinden.

Start der Motorradreise in Aurangabad
20.11. 2022
Nachdem das Gepäck im Motorrad verstaut war und die Einrichtungen für die Bedienung der Helmkamera und das Befestigen des Handy (als Navigationsgerät) am Lenker installiert waren begann gegen 10:30 Uhr die Reise Richtung Norden.
Nach ca. 80 km überquerte ich den Autram Höhenzug. Wegen des Staus auf dieser Passstrecke verlor ich zwar einige Zeit, jedoch war es unterhaltsam sich mit dem Motorrad zwischen altersschwachen oder liegengebliebenen Lastwagen hindurch zu schlängeln und das Chaos zu erleben.

Überquerung des Autram-Pass

Überquerung des Autram-Pass

Überquerung des Autram-Pass
In einer einfachen Unterkunft direkt an „National Highway“ verbrachte ich die Nacht.
Kilometer gesamt: 277 Km, Tagesetappe: 277 Km
21.11.2022
Das Navigationsgerät führte mich heute zu einer Brücke über einen Fluss, jedoch endete die Strasse am Fluss ohne Brücke. Der Mitarbeiter einer Polizeistreife, die sich zufällig Vorort befand, wurde beauftragt mich mit seinem Moped ein paar Kilometer bis zu einer Kreuzung zu geleiten, von wo ich stattdessen ab zu biegen hätte.

Der Vorgesetzte weist an und der Mitarbeiter führt aus ...
In einen Ort war die Durchfahrt gesperrt. Ein paar Jugendliche welche Essenbehältnisse bei sich trugen wollten mich unbedingt davon überzeugen, dass ich jetzt eine Pause einlegen sollte, um bei der Hochzeitfeier Ihrer Familie etwas zu essen (was auch der Grund für die Straßensperrung war). Gerne hätte ich das bunte Treiben etwas beobachtet, aber dann hätte ich mein heutiges Kilometerziel nicht mehr erreicht, also lehnte ich freundlich ab und setzte meine Fahrt fort.

Mit diese langen Hörner möchte ich nicht kollidieren ... .................... Erst Selfie dann Einladung zur Hochzeitsfeier
Später hatte ich an einer Straßensperre erneut Kontakt mit der Polizei. Ich wurde aufgefordert Einblick in alle meine Gepäckbehältnisse zu gewähren und mich auszuweisen. Anschließend durfte ich meine Fahrt fortsetzen.
Die Nacht verbrachte ich wegen fehlender Alternativen in einer noch einfacheren aber relativ sauberen Unterkunft.
neben der Kloschüssel befand sich ein großer Wassereimer dies ist der Hinweis darauf, dass die Spülung defekt ist, was aber bei Unterkünften dieser Preiskategorie (12 €) auch anderswo zu den üblichen Ausstattungsmerkmalen gehört.
Kurzzeitig leistete mir noch ein kleines Reptil im Badezimmer als Gesellschaft. Es verschwand jedoch recht bald durch die Öffnung im Fenster in der sich der Ventilator für die Frischluft befand, von wo es vermutlich auch herein gekommen war.

Gepäckkontrolle an einer Strassensperre ................................ Reptil im Badezimmer
Kilometer gesamt: 529 Km, Tagesetappe: 252 Km
22.11.2022
Richtung Udaipur leitete mich das Navigationsgerät auch über Nebenstraßen deren Zustand gut oder sehr abgenutzt war. Die „National Highways“ auf dieser Etappe waren in der Regel einspurig aber von ordentlicher Qualität.

Busfahrer gehören wie in Indonesien offenbar auch in Indien zu den rücksichtslosesten Verkehrsteilnehmern ...

Zweiräder sind von der Maut befreit und dürfen links vorbei ............................... Ist die Strasse links schlecht, spontaner Wechsel auf Rechtsverkehr ...
Da der Kilometerzähler die 500 schon deutlich überschritten hatte, beschloss ich bei der Einfahrt nach Udaipur gegen 14 Uhr zunächst einen Royal Enfield Händler aufzusuchen, um die 500 Km Inspektion durchführen zu lassen. Nach etwa 2 Stunden war die Inspektion von den freundlichen Mitarbeitern erledigt und das Bike stand frisch gereinigt vor mir.

Ein paar Minuten später erreiche ich das am Vorabend gebuchte Hotel mit Blick auf den Pichola See.

Kilometer gesamt: 756 Km, Tagesetappe: 227 Km
23.11.2022
Sightseeing in Udaipur
City Palace
Die Hauptattraktion der Stadt ist der City Palace, der sich am östlichen Ufer des künstlich angelegten Pichola See befindet. Mit dem Bau des Palastkomplex wurde 1553 begonnen und nachfolgende Herrscher-Dynastien setzten ihn 400 Jahre fort.
Der der prachtvolle Palast diente als Wohnsitz von wo aus die Maharajas ihr Mewar Königreich verwalteten.

Die Swastika, Bedeutung aus dem indischen Sanskrit als “Glücksbringer” ......


Jagdish-Tempel
Der Jagdish-Tempel wurde 1651 erbaut und ist mit verzierten Säulen, anmutigen Decken und bemalten Wänden der berühmtesten Tempel in Udaipur.

Anschliessend schlenderte ich noch etwas am Ufer des Pichola Sees und durch die Strassen der Stadt.


Ostufer des 1362 künstlich angelegten Pichola Sees mit dem “City Palace”
In einem Laden aß ich frittierte Blätterteigtaschen mit einer leckeren Kartoffel-Curry Füllung und ein paar süße saftige braune Kugeln in Wahlnussgröße. Die finale Bearbeitung gewisser Speisen konnte man im Verkaufsraum beobachten.
24.11.2022
Auf Nebenstraßen unterschiedlicher Qualität erreichte ich bereits nach wenigen Kilometern gegen 10:30 Uhr das vorgesehene Hotel wo ich eincheckte und mein Gepäck ablud. Anschließend fuhr ich zum 3 km entfernten Jain-Tempel Ranakpur.
Der Tempel Wurde im 15. Jahrhundert aus cremefarbenem Marmor erbaut und gilt mit seinen außergewöhnlichen Reliefs und Skulpturen als der am üppigsten ausgeschmückten Tempelanlage der Jains (indische Religionsgemeinschaft).
Kilometer gesamt: 844 Km, Tagesetappe: 88 Km



25.11.2022
Auf ausgezeichneten Schnellstrassen ging es über Sanderao nach Jodhpur. In den engen Gassen der Altstadt hatte die Handy-Navigationsprogramm etwas Mühe mich an die Unterkunft zu lotsen, als ich nur nach dem Zielpunkt fuhr klappte es besser.
Bei der Unterkunft handelt es sich um ein mehr als 250 Jahre altes Haveli (Herrenhaus), welches noch zusätzlich mit einem kleinen Innenhof ausgestattet ist und mich somit an ein sogenanntes „Riad“ in Marokko erinnert hat. Eigentlich eine „Bruchbude“, aber es war sauber und verbreitete einen gewissen morbiden Charme.
Außerdem stand das Motorrad sicher im Innenhof neben den beiden „Enfields“ des Eigentümers der Unterkunft.


Nach dem ich das Zimmer bezogen hatte, machte ich mich auf den Weg zur Mehrangarh Festung (Hauptattraktion der Stadt), die nur ein paar Gehminuten oberhalb der Unterkunft liegt.
Mit dem Bau der Festung wurde im Jahr 1459 begonnen, die Fertigstellung erfolgte im 17 Jahrhundert. Die Anlage befindet sich auf einem 123 m hohen Felsplateau und ist über sieben Tore zugänglich. Im Innern befinden sich drei Bereiche: Der Phool Mahal Palast im Nordwesten (war noch bis 1943 von der fürstlichen Familie bewohnt), eine große Terrasse östlich des Palastes und dem militärisch stark befestigten Teil im Süden.
Kilometer gesamt: 1024 Km, Tagesetappe: 180 Km





26.11.2022
Gegen 8:30 Uhr machte ich mich auf den Weg, um das in etwa 1.5 km Entfernung auf einer Anhöhe gelegene Grabmal „Jaswant Thada“ zu erreichen.
Bei einem Fotostopp hielt Ram, ein Fremdenführer an und nahm mich auf seinem E-Scooter die letzten Meter bis ans Ziel mit. Da er mir für einen vernünftigen Preis Informationen über das Grabmal vermitteln wollte, heuerte ich ihn an.
Das Grabmal Jaswant Thada wurde 1899 zu Ehren von Maharadscha Jaswant Singh II. aus weißem Marmor erbaut. Die filigrane Strukturen zeugen von der hohen Kunstfertigkeit der tätigen Steinmetze.


Manche Marmorblöcke sind von solcher Reinheit, dass der auf der Fassade stehende Sonnenschein selbst die ca. 10 cm dicken Blöcke durchdringt, was im dunklen Innereren des Gebäudes deutlich zu erkennen war.

Da ich keine Lust hatte mich mit meiner „Royal Enfield“ durch die engen Gassen der Altstadt zu drücken, bat ich Ram darum dies auf seinem E-Scooter zu tun. So landete ich innerhalb der Altstadt in der „Blue City“, einem Tempel, diverse Verkaufsstraßen und Märkte, so wie einem Restaurant, dass kleine, ausgezeichnet gewürzte, lokale Speisen anbot.

Blue City



27.11.2022
Die Strecke von Jodhpur nach Jaisalmer war in gutem Zustand, so daß ich zügig voran kam.Mir begegneten zahlreiche Militärfahrzeuge, weil sich in Jaisalmer, nahe an der Grenze zum Erzfeind Pakistan, ein großer Militärstützpunkt befindet (dieser strategisch wichtigen Lage verdankt die Stadt wahrscheinlich auch die gute Straße dort hin …).
Im Gegensatz zu anderen Forts, bietet diese 1156 auf einem etwa Hügel oberhalb der Stadt erbaute Festungsanlage noch heute der ansässigen Bevölkerung Wohnraum für etwa 4000 Menschen.

Aus diesem Grund reservierte ich am Vorabend ein Zimmer in einem Gästehaus direkt in der Festungsanlage. Dort befinden sich aber nur schmale Gassen, die nicht einmal für Tuk Tuks nutzbar sind. Die Anfahrt gestaltete sich dadurch mal etwas anders.


Wie mir die Eigentümer berichteten, wurden ihnen vor Covid 19 die Zimmer von den Touristen förmlich aus den Händen gerissen. Von diesem Zustand ist man noch weit entfernt, so war ich der einzige Gast und hatte Einzelbetreuung.

Mein Zimmer (Zugang hinter der Treppe) und die davor liegende, bewirtete Dachterrasse sind direkt in der historischen Stadtmauer integriert
Neben den aus Sandstein gefertigten historischen Gebäuden, ist der Innenbereich des Forts eigentlich ein einziger großer Souvenirladen.


Kilometer gesamt: 1303 Km, Tagesetappe: 314 Km
28.11.2022
Gegen 8:30 Uhr machte ich mich zu Fuss auf den Weg in die nahegelegene Altstadt von Jaisalmer, um dort das Patwa Haveli (Herrenhaus) zu besuchen und den ab 10 Uhr einfallenden Touristenmassen zuvor zu kommen



Anschließend ging ich ins Hotel zurück und fuhr von dort aus mit dem Motorrad etwa 8 km nordwestlich von Jaisalmer nach Bada Bagh, wo sich eine Reihe königlicher Ehrengräber befinden , die von den Maharajas des Staates Jaisalmer im 18., 19. und frühen 20. Jahrhundert nach Chr. errichtet wurden.
Kilometer gesamt: 1320 Km, Tagesetappe: 17 Km




29.11.2022
Dank gut ausgebauter Straßen bewältigte ich heute zum ersten Mal eine Tagesetappe mit mehr als 300 km und erreichte gegen 14 Uhr meine Unterkunft in Bikaner.
Anschließend besuchte ich das genau am Hotel gelegene Junagarh Fort.
Die Festung mit ihren sieben Toren wurde 1478 erbaut. Im Unterschied zu anderen Festungen wurde sie nicht auf einer Anhöhe errichtet. Die Festungsmauern sind 4,4 m breit und 12 m hoch. Im Innern des Forts befinden sich Paläste und Tempel, die aus rotem Sandstein (Dulmera) und Marmor gefertigt sind.
Kilometer gesamt: 1647 Km, Tagesetappe: 327 Km




30.11.2022
Am Vormittag ging´s von Bikaner 30 Km südlich nach Deshnoke und den dortigen etwa 600 Jahre alten Karni Mata Tempel. Er beherbergt geschätzte 20.000, als heilig geltende Ratten, die gepflegt, gefüttert und geehrt werden.
Die Einheimischen glauben, dass all diese Ratten des Tempels wiedergeborene Mitmenschen sind, die es mit Speisen und Ehre zu würdigen gilt. Mensch und Tier teilen sich sowohl Essen als auch Milch und Wasser aus einer Schüssel da alles, was der Schädlinge vorher schon zwischen ihren Zähnen hatten, als Heilmittel gilt.
Das Erblicken einen der seltenen weißen Nager bringt besonders viel Glück und wenn eine kleine braune Ratte über die Füße läuft, bedeutet das auch nur Gutes.
Wie es die Tradition verlangt sind beim Betreten des Tempels die Schuhe auszuziehen. Weil die Ratten überall im Tempel ihre Notdurft verrichten war ich froh, die von Turkish Airlines erhaltenen Socken aus der Business Class aufgehoben zu haben und nun als Schutz anlegen zu können bevor ich sie endgültig entsorgte.
Kilometer gesamt: 1708 Km, Tagesetappe: 61 Km


01.12.2022
Bikaner - Lunkaransar – Suratgarh – Sri Ganganagar – Bathinda - Amritsar
Ursprünglich hatte ich auf Grund der Distanz von über 500 Km zwischen Bikaner und Amritsar eine Zwischenübernachtung eingeplant.
Ich startete den Motor aber bereits um 8:15 Uhr und die Route war streckenweise autobahnähnlich ausgebaut. So entschied ich mich bei Bathinda nach ca. 360 km ein Hotel in Amritsar nahe des goldenen Tempels für drei Nächte zu buchen und bis dorthin durchzufahren.
Amritsar erreichte ich schließlich nach neun Stunden Fahrt um kurz nach 17 Uhr.
Kilometer gesamt: 2245 Km, Tagesetappe: 535 Km
02.12.2022
Amritsar ist die bedeutendste Kultstätte für die Glaubensgemeinschaft der Sikhs. Von meiner Unterkunft bis zum goldenen Tempel sind es etwa 400m durch eine belebte Geschäftsstraße hindurch. Im Zentrum eines nahezu quadratischen Beckens mit 150 Metern Kantenlänge dem Amrit Sarovar (Nektarsee) befindet sich auf einer Marmorplattform das 12 x 12 Meter große gesamthaft mit Blattgold beschichtete Allerheiligste. In seinem Inneren werden den ganzen Tag Verse aus dem Adi Granth, der heiligen Schrift der Sikhs rezitiert. Der Gesang wird von Musikern untermalt und in die kompletten Pilgerstätte übertragen. Über einen Damm besteht eine Verbindung zum „Festland“. Am dortigen Beckenrand bietet sich den Pilgern die Möglichkeit im heiligen Wasser ein Bad zu nehmen, oder auf einem breiten Weg den Nektarsees zu umrunden in dessen Verlauf man auf sehenswerten 3 heiligen Bäume stößt von denen jeder ein bestimmtes historisches Ereignis eines Sikh-Heiligen repräsentiert.


Ich musste 1.5 Stunden anstehen um über den Damm in den Tempel zu gelangen .............................................. Das Allerheiligste im Tempel

Beeindruckend ist auch das Langar. Das Gebäude vor dem Südost-Eingang ist ein riesiger von Freiwilligen bewirtschafteter Speisesaal auf mehreren Ebenen.

Freiwillige bei der Essensausgabe .................................................................. Freiwillige beim Gemüse putzen
An manchen Tagen werden hier über 100 000 Menschen pro Tag kostenlos mit Essen versorgt. Zwar ist die Mahlzeit beschränkt auf einfaches, vegetarisches Essen: Meistens Linsen, Milchreis, gemischtes Gemüse und Roti, indisches Brot.

Freiwillige beim Brotherstellung
Ich empfand es aber als empfehlenswert, sich zu den Menschen aller Geschlechter, Herkünfte und Religionen auf den Boden zu setzen und zusammen zu speisen. Allerdings hatte ich Mangels sportlicher Betätigung Mühe meine Beine im Schneidersitz zu verschränken.
Den Nachmittag verbrachte ich am Attari-Wagah Grenzübergang (Indien – Pakistan). Allabendlich wird anlässlich der Grenzschließung auf beiden Seiten der Grenze, unterstützt von überdimensionierten Beschallungsanlagen, eine Parade der Grenzsoldaten abgehalten, die sich durch ihre übertriebene und überspitzte Ausführung eine gewisse Komik verursacht.
Tausende von Menschen aus allen Teilen beider Länder sowie ausländische Touristen besuchen täglich diese Grenzschließungszeremonie.

Die beiden Grenzzäune sind noch geschlossen, das Stadion füllt sich langsam mit Besuchern

Mit ein Handschlag beginnt und endet die Zeremonie

Beide Nationen führen auf ihrem Boden parallel zueinander unterschiedliche Paraden durch, die mit dem Einholen der Nationalflaggen enden
Zur Hin- und Rückfahrt zum 30 km entfernten Grenzübergang hatte ich die Wahl zwischen Tuk Tuk (2.4 Euro) und einem Taxi (24 Euro). Ich entschied mich nicht wegen des Preises für den Transport im Tuk Tuk, sondern weil es mir spannender erschien.
Später bei der Abfahrt war ich dann inklusive des Fahrers und neun jungen Leuten zu elft an Bord des kleinen Gefährts ...

Auf der Rückfahrt erschien noch plötzlich eine Kuh aus der Dunkelheit auf der Strasse. Nur die Vollbremsung des Fahrers und der Sprung der Kuh in letzter Sekunde bewahrten uns vor einer Kollision.
04.12.2022
Ursprünglich war geplant von Amrisar ins etwa 250 km entfernten Kalka zu reisen. Von dort wollte ich eine Zugfahrt mit der legendären Schmalspurbahn durch 102 Tunnel nach Shimla in den Berge zu unternehmen. Deshalb suchte ich nach der Ankunft in Amritsar umgehend ein Reisebüro auf, um vorab ein Ticket zu buchen. Leider wurde mir mitgeteilt, dass alle Züge auf mehrere Tage ausgebucht sind …
Aus diesem Grund verwarf ich den Plan nach Kalka/Shimla zu reisen und machte mich um kurz nach 8 Uhr auf den Weg in Hauptstadt Delhi.
Auf der Schnellstraße kam ich an einem am Boden liegenden kleinen Motorrad und verstreuten Gepäckstücken vorbei. Daneben stand eine 3 köpfige Familie, die offenbar auf einer kräftigen Ölspur ins Rutschen kam. Als Verursacher sichtete ich wenig später ein am Straßenrand stehender Traktor.
Die Familie kam offenbar ohne größere Verletzungen davon. Wäre hinter ihnen ein Lastwagen gefahren und hätte die am Boden liegenden Personen überrollt, dann hätte dieser Vorfall tödlich enden können.
Gegen 16 Uhr erreichte ich das gebuchte Hotel in Delhi nahe des Bahnhofs.
Kilometer gesamt: 2694 Km, Tagesetappe: 449 Km

05.12.2022
Sightseeing in Delhi
Jama Masjid Moschee
Beim Besuch der Jama Masjid Moschee fiel mir auf, dass nur Ausländer einen Eintritt zu bezahlen hatten. Dies hatte ich bisher in noch keiner Moschee erlebt. Nach dem ich dann den Betrag in Höhe von 3.6 Euro an der Kasse entrichtet hatte und den riesigen Innenhof überquert hatte wird man über Schildern am Moschee-Gebäude darüber informiert das Ausländern der Zutritt nicht erlaubt ist. Obwohl ich mich betrogen fühlte, bezahlte ich nochmals 1.2 Euro um das 40 Meter hohe Minarett besteigen zu dürfen und wenigstens noch eine schöne Aussicht über den Moschee-Komplex und die Stadt zu erhalten.


India Gate
Das Monument erinnert an die Soldaten aus Britisch-Indien, die im Ersten Weltkrieg für das Britische Empire ihr Leben ließen. Eingraviert sind die Namen von 90.000 indischen und britischen Kriegstoten des Ersten Weltkriegs, außerdem die Namen von 3.000 Soldaten, die an der Nordwestgrenze und 1919 im Krieg in Afghanistan starben. Auf dem weiteren Weg Richtung Regierungsviertel spenden die Grünanlagen beidseits des Kartavya Path (Boulevard) etwas Ruhe in der geschäftigen Millionenmetropole.

Der Zutritt zum Regierungsviertel wurde mir verweigert, so blieb es bei einem Foto am Absperrgitter.

Agrasen ki Baoli
Ein ins Erdreich versenktes Brunnenbauwerk (Stufenbrunnen) aus dem 14. oder 15. Jahrhundert, daß durch die Treppenbauweise ermöglichte Wasser auch ohne die Hilfe von Seilwinden oder Tieren zu schöpfen.
Die Wasserhöhe im Brunnenbecken wird von der Regenmenge beeinflusst. Die tiefste Stelle des Bauwerks wurde unterhalb des Grundwasserspiegels vorgesehen, um auf diese Weise sicher zu stellen, daß der Brunnen immer Wasser führte (In den letzten Jahrzehnten ist der Grundwasserspiegel jedoch stetig abgesunken).
Kathedrale „Heiliges Herz“
Durch Zufall bin ich noch an der römisch-katholischen Kathedrale „Heiliges Herz“ vorbeigekommen. Es handelt sich dabei um eines der ältesten Kirchengebäude in Delhi

Gurudwara Shri Bangla Sahib
Es ist die bekannteste Sikh-Kultstätte in Delhi. Wenn man aber zuvor Amritsar besucht hat, dann ist diese die Anlage nicht mehr so spannend.

Shri Laxmi Narayan Tempel
Beim Betreten des Shri Laxmi Narayan Tempels wurde ich aufgefordert das Handy und meine Fotokamera am Eingang zurückzulassen. Da ich das nicht wollte und auch schon zahlreiche Hindu-Tempel in der Vergangenheit besichtigt hatte, verzichtete ich daraufhin auf einen Besuch und machte mich auf den Heimweg zum Hotel.
06.12.2022
Nach dem ich die Homepage aktualisiert hatte schlenderte ich in der Nähe des Hotels noch etwas durch das geschäftige Treiben in den Straßen des Bahnhofsviertels. Anschließend besuchte ich wieder das Straßenlokal mit bescheidenem Hygienestandard in dem ich aber bereits die beiden Vorabende problemlos speiste. Auf dem Rückweg besuchte ich noch rasch den Pub, dessen gewöhnungsbedürftige Karaoke Darbietungen ich bereits an den Vorabenden kennenlerne.

07.12.2022
In der Nacht begann es in meinem Bauch verdächtig zu blubbern. Es folgte extremster Durchfall, wie ich es das letzte Mal vor Jahren in Indonesien erlebte. Zahlreiche nächtliche Toilettengänge waren die Folge.
Da ich das Hotel bereits am Vortag gebucht hatte und sich die Intervalle zwischen den Toilettengängen langsam verlängerten, wagte ich mich mit latenter Übelkeit und zusammengekniffenem Gesäß auf den Weg nach Jaipur.
Auf dem National Highway NH48 kam ich zum Glück rasch voran. Abgesehen von ein paar Affen und einem Elefanten gab es dort nicht viel zu sehen.

Im Hotel angekommen hätte der Check-in keine Minute länger dauern dürfen sonst wäre ich vermutlich geplatzt …
Da das Unwohlsein nicht nachließ, steckte ich mir kurzerhand den Finger in den Hals und entsorgte den Rest des Abendessens vom Vortag in der Kloschüssel.
Völlig gerädert und mit leichtem Schüttelfrost fiel ich ins Bett und schlief irgendwann ein …
Kilometer gesamt: 2951 Km, Tagesetappe: 257 Km
08.12.2022
Sightseeing Jaipur
Die Vorgehensweise des Vortags erwies sich offenbar als richtig, da ich mich am Morgen bereits wieder fit genug fühlte um die geplanten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besuchen.
Zum „Mittagessen“ gab es eine kleine Cola und am Abend aß ich bereits wieder eine kleine Reis-Gemüse Portion im Hotel.
Hawa Mahal
Das 1799 erbaute Gebäude ist ein Teil des riesigen Stadtpalasts in der Altstadt. Mit seinen zahllosen Balkonen und kleinen vergitterten Fenstern in der Fassade diente das Bauwerk allein dazu, den Damen des Hofes es zu ermöglichen Festumzüge oder das alltägliche Treiben auf der Strasse zu beobachten, ohne selbst sichtbar zu sein


Nicht weit vom Hawa Mahal entfernt, gelangt man durch zwei Tore ins Zentrum des Palastkomplex. Leider war es in sämtlichen Räumlichkeiten nicht erlaubt zu fotografieren.



Vielleicht wäre noch das beim Palastkomplex befindliche Observatorium aus jener Zeit sehenswert gewesen. Aber mein Interesse war nicht groß genug für den Besuch (als Ausländer) 12 Euro zu bezahlen.
09.12.2022
Ruhetag ohne besondere Ereignisse
10.12.2022
Am späten Vormittag erreiche ich das Hotel in Fatehpur Sikri (etwa 40 Km vor Agra) von wo aus der örtliche Palastbezirk fußläufig erreichbar war.
In Fatehpur Sikri befand sich Ende des 16. Jahrhunderts die Hauptstadt des Mogulreiches. Dank umfangreicher Restaurierungsarbeiten britischer Archäologen vor der Unabhängigkeit Indiens im Jahre 1947 ist der Palastkomplex größtenteils gut erhalten und wurde 1986 zum Weltkulturerbe ernannt.

Audienzhalle „Diwan-i-Khas“, Bildmitte ………………………….. Panch Mahal („fünfstöckiger Palast“), links

Schatzhaus, links & „Diwan-i-Khas“ rechts ……………………….. Üppigen Steinmetzarbeiten im „Diwan-i-Khas“

Panch Mahal („fünfstöckiger Palast“) ruht auf 84 Pfeilern im Erdgeschoss

Das Birbal-Haus wurde 1571 erbaut und enthält vier quadatische Räume, die reich mit Steinmetzarbeiten ausgeschmückt sind

Jodhbai Palast (beherbergte den Harem) ………………..….. Moschee (befindet sich außerhalb vom Palastkomplex
Auf der Reise werde ich häufig von irgendwelchen Menschen um ein Selfie gebeten. Im Palastkomplex in Fatehpur Sikri waren ebenso Hunderte von Schulkindern zu Besuch und viele von Ihnen wollten Selfies …
Kilometer gesamt: 3153 Km, Tagesetappe: 202 Km
11.12.2022
Ruhetag ohne besondere Ereignisse
12.12.2022
Gegen 10:30 Uhr erreichte ich die Unterkunft in Agra. Nach dem ich mich eingerichtet hatte, erwarb ich online eine Nachmittags-Eintrittskarte für das Taj Mahal, wo ich nach ca. 20 Minuten Fußmarsch um kurz nach 12 Uhr an kam.
Der muslimische Großmogul Shah Jahan begann im Jahre 1631 das Mausoleum zum Gedenken an seine verstorbene große Liebe Mumtaz Mahal zu errichten. Der Bau dauerte mindestens 12 Jahre.
Das Gebäude ist aus Ziegeln erbaut und aussen und innen mit Marmor verkleidet, der aus dem 400 Kilometer entfernten Jaipur herangeschafft wurde.
Die vier um das Hauptgebäude herum angeordneten Minarette sind leicht vom Gebäude wegweisend geneigt. Vermutlich um zu verhindern, dass sie im Falle eines Erdbebens auf das Hauptgebäude stürzen. Neueste Messungen haben auch ergeben, dass die Zentral-Kuppel nicht ganz symmetrisch ist.
Kilometer gesamt: 3195 Km, Tagesetappe: 42 Km


13.12.2022
Ruhetag ohne besondere Ereignisse
14.12.2022
Bis nach Gwalior war es heute nur eine kurze Etappe.
Nachdem ich mich in der Unterkunft eingerichtet hatte nahm ich mir ein Tuk Tuk und ließ mich in die auf einer Anhöhe gelegene Festung der Stadt fahren. Innerhalb der Festung befinden sich mehrere Paläste von denen für mich aber nur der Man Madir Palast sehenswert war.



Ehrenmal des Herrschers (Rana) Bhim Singh und der Tempel Teli Ka Mandir (beides außerhalb des Man Madir Palastkomplex)
Nach dem Verlassen der Festung in etwa 200 Metern Entfernung besuchte ich noch beidseits der Straße die in den Fels geschlagenen Skulpturen der Jainas aus dem 6. bis 8. Jahrhundert.
Kilometer gesamt: 3315Km, Tagesetappe: 120 Km


15.12.2022
Ruhetag ohne besondere Ereignisse
16.12.2022 – 19.12.2022
Ankunft in Orchha.
Kilometer gesamt: 3431 Km, Tagesetappe: 116 Km
Die Stadt Orchha wurde im 16. Jahrhundert gegründet. Die dazu auf der Insel erbaute Festung im Fluss Betwa ist über eine Brücke erreichbar und beherbergt unter anderem drei Paläste sowie einige (inzwischen verlassene) Tempel.

Brücke zum Tor der Festung auf der Insel, im Hintergrund der Raja Mahal (Königspalast)
Raja Mahal (Königspalast)
Erbaut zwischen 1531 und 1539 mit 5 Stockwerken auf drei Seiten und 4 Geschossen auf einer Seite. Deckengemälde stellen hauptsächlich das Leben und Taten des Gottes Rama und Krishna dar.

Raja Mahal (im Hintergrund des Bild links ist der Jahangir Mahal zu sehen)
Jahangir Mahal
Die Errichtung des quadratischen vierstöckigen Jahangir Mahal geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Von dem Palast mit seinen Kuppeln und zahlreichen Dachpavillons hat man eine ausgezeichnete Aussicht über die Insel.


Ehemaliges Zugangstor zum Jahangir Mahal
Der Sheesh Mahal (ohne Bild) wurde ursprünglich als königliche Unterkunft gebaut und flankiert an seinen beiden Enden den Raja Mahal und dem Jahangir Mahal. Heutzutage dient dieser Palast als Hotel.
Nördlich des Palastkomplexes befinden sich auf der Insel innerhalb der Festungsmauer zwischen Getreidefeldern verstreut einige idyllisch gelegene Tempel, die heutzutage offenbar nicht mehr genutzt werden und langsam verfal

Shiva Tempel (war bei meinem Eintreffen von einer größeren Affenhorde bevölkert)

Radhika Bihari Tempel

Panchmukhi Mahadev Tempel (Ensemble beinhaltet zusätzlich mehreren kleine separate Tempel und Ehrengräber)

Yagyashala Tempel ………………………………………… Panchmukhi Mahadev Tempel (und der Yagyashala Tempel im Hintergrund)
Auf dem Festland der Stadt Orchha sind weitere Bauwerke sehenswert.
Chaturbhuj-Tempel
Dieser Tempel befindet wurde zwischen 1558 und 1573 von Raja Madhukar erbaut und ist der Gottheit Vishnu gewidmet. Von seinem Dach hat man eine gute Aussicht über die Umgebung.
Chaturbhuj-Tempel

Auf dem Dach des Chaturbhuj-Tempels
Ram-Raja-Tempel

Der Ram-Raja-Tempel vom Dach des Chaturbhuj-Tempels aus betrachtet

Nicht weit vom Ram Raja Tempel befinden sich die zwei imposante Sawan-Bhadon Windtürme. Solche Türme sind an Ihrer Unterseite üblicher Weise mit einem Wasserreservoir verbunden. Durch ein ausgeklügeltes System von Abstrahlung und Verdunstung kühlt sich die über das Wasser geleitete Luft ab und sorgt damit für eine Senkung der Innentemperatur im angeschlossenen Gebäude.
Diese heute noch als modern geltenden Kühl- und Belüftungssysteme haben Ihren Ursprung in Persien. Diese Windtürme werden dort „Badgir“ genannt und ich lernte sie im Jahr 2015 in Yazd („der Stadt der Windtürme“) kennen. Vielleicht ist dieses Kühlsystem in Orchha das einzige seiner Art in Indien.
Die Ehrengräber (Chattris) verschiedener Maharajas am Ufer des Fluss Betwa


Der Laxmi-Tempel etwas ausserhalb des Stadtzentrums von Orchha


Der Innenhof und Dachbereich des Tempels

Üppige Dekoration der Decken im Innenbereich
20.12.2022 – 22.12.2022
Rhamghat – Chitrakoot
Die Gottheit Vishnu inkanierte unter Annahme des Körpers von Rama, dem Sohn des Königs von Ayodhya. Wie der hinduistische Epos Ramayana berichtet, suchte Rama zusammen mit Frau und Bruder für 12 Jahre seiner Verbannung Zuflucht in den Wäldern von Chitrakoot. Ein Rundgang durch diese religiöse Stadt kommt einer Wiederholung der der Szenen aus dem Ramayana gleich, da viele der im Epos beschriebenen Orte angeblich in Chitrakoot auch existieren.
In Verbindung mit dem Epos Ramayana genießt dieser Pilgerort ein außergewöhnliches spirituelles Erbe, wodurch beispielsweise auch ein Bad im örtlichen Fluss Mandakiniu die Gelegenheit bietet sich von ihren Sünden reinzuwaschen.
Sehenswert sind die allabendlichen Aarti Zeremonien am Flussufer, bei denen die Gläubigen begleitet von heftigem Glockengebimmel rituelle Lieder anstimmen und dabei die entfachten Feuer anbeten.
Am besten kann man die Zeremonie vom gegenüberliegenden Flussufer aus beobachten, oder man setzt sich in eines der bunt beleuchteten Boote, die sich auf dem Fluss positionieren.

Diese Zeremonie gleicht der in Varanasi, allerdings mit dem Vorteil, daß in Rhamghat – Chitrakoot nicht solche Menschenmassen wie in Varanasi an dieser Veranstaltung teilnehmen.

Kilometer gesamt: 3730 Km, Tagesetappe: 299 Km
22.12.2022 – 25.12.2022
Es heißt: Wer in Indien war, aber Varanasi nicht besucht hat, hat Indien nicht gesehen …
Varanasi ist die heiligste Stadt im Hinduismus und der Ganges an dem diese Stadt liegt wird von Hindus als der heiligste Fluss der Welt betrachtet.
Deswegen glauben viele Hindus, dass sie den Kreislauf der Wiedergeburt durch die Einäscherung an diesem Ort durchbrechen können und ins Nirvana gelangen.

So brennen die Scheiterhaufen am Manikarnika-Ghat (dem Haupt-Einäscherungsort) 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Es werden bis zu 300 Leichen pro Tag in aller Öffentlichkeit eingeäschert bevor die Rückstände im Ganges enden.

Riesige Mengen Holz sind erforderlich (ca. 300 Kg pro Leiche), die irgendjemand zuvor spalten muss …
An den Ghats (treppenartigen Abgängen) zum Ganges, der als einer der schmutzigsten Flüsse weltweit gilt, werden rituelle Bäder vorgenommen, Wäsche gewaschen und Schiffe gebaut.

Am Dasaswamedh-Ghat findet allabendlich nach Sonnenuntergang (wie in Rhamghat – Chitrakoot) eine Aarti- Zeremonie statt. Jedoch nehmen in Varanasi an dieser Zeremonie dermaßen viele Menschen teil, daß es eigentlich keine Freude bereitet.

Kilometer gesamt: 3989 Km, Tagesetappe: 259 Km
25.12.2022 – 28.12.2022
Khajuraho hatte seine Blütezeit etwa von 950 bis 1150 n. Chr. In diesem Zeitraum wurden 85 Tempel errichtet, die in den folgenden Jahrhunderten in Vergessenheit gerieten und vom Urwald überwuchert wurden.
Um 1900 wurden sie wiederentdeckt und freigelegt. Etwa 22 der Tempel sind heute zugänglich, einige davon in einem hervorragenden Zustand. Besonders bekannt sind die vielen Sandstein-Skulpturen, die so fein wie Holzschnitzereien gearbeitet sind und in den Fassaden einiger Tempel eingelassen sind.
Die Skulpturen stellen Szenen aus allen Bereichen des täglichen Lebens. Einige von ihnen sind auch erotisch und haben ihren Ursprung im Kamasutra.


Kilometer gesamt: 4389 Km, Tagesetappe: 400 Km
28.12.2022 – 29.12.2022
Sanchi
Bekannt ist dieser Ort wegen seiner buddhistischen Stupas aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., die zu den ältesten noch existierenden Bauwerken dieser Art gehören. Ein Stupa als dient als Reliquien-Behälter oder als Denkmal. Weil dessen Umschreiten positive Wiedergeburten ermöglicht, werden Stupas von Buddhisten rituell im Uhrzeigersinn umkreist.

Das Innere der Stupas in Sanchi ist nicht begehbar. Weder die Stupas noch die Grundmauern der anderen Kultstätten waren für mich interessant. Ich machte nur deshalb einen Halt in Sanchi, weil es dort vernünftige Hotels gibt und der Ort auf dem Weg nach Mumbai liegt.
Kilometer gesamt: 4715 Km, Tagesetappe: 326 Km
29.12.2022 – 31.12.2022
Indore
Die dortigen Sehenswürdigkeiten sind nichts Besonderes. Ein Aufenthalt in Indore bot sich aber an, weil es dort vernünftige Hotels gibt und der Ort auf dem Weg nach Mumbai liegt.
Kilometer gesamt: 4950 Km, Tagesetappe: 235 Km


Krishna Pura Chhatri

Rajwada Palast
31.12.2022
Dhule
Gegen 14 Uhr checkte ich in einem netten Hotel direkt am National Highway 3 südlich von Dhule ein. Ein Royal Enfield Händler befand sich in unmittelbarer Nähe, so dass ich dort sogleich die 5000 Km Inspektion erledigen ließ Kilometer gesamt: 5216 Km, Tagesetappe: 266 Km
01.01.20
Ruhetag ohne besondere Ereignisse.
02.01.2023
Mumbai
Um 16 Uhr kam ich im vorgesehenen Hotel im Ortsteil Bhandup an.
Dank der Unterstützung eines Arbeitskollegen aus Mumbai konnte ich anschließend eine preiswerte Motorradjacke und Stiefel in guter Qualität und passender Grösse bei einem nahegelegenen Royal Enfield Händler erwerben.
Der Abend endete mit einem Abendessen mit Arbeitskollegen aus Mumbai
Kilometer gesamt: 5520 Km, Tagesetappe: 304 Km
03.01.2023
Mumbai
Einstellen des Motorrads in der Tiefgarage einer Wohnanlage im Ortsteil Bhandup. Anschließend Ausbau der Batterie zum Anschluss an ein Erhaltungsladegerät, um das Starten des Motorrads in etwa 11 Monaten für die Reise „Indien 2023“ sicherzustellen.
04.01.2023
Gegen 23:30 Uhr werde ich mich am Terminal 2 des Flughafens einfinden. Um 6:50 Uhr des Folgetags wird der Flug nach Basel mit Umstieg in Istanbul starten.
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